Eine Gruppenausstellung mit Rahmenprogramm des Vereins MigrArt

kuratiert von Niştiman Erdede

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Photobastei Zürich, 28.10.2021

Ausstellung und Rahmenprogramm

28.10.–18.11.2021

Performances

14.11.2021

Citykirche Offener St. Jakob, Zürich

Das Ausstellungsprojekt «Fractured Spine – Widerstand durch Sichtbarkeit von Zensur in Journalismus und Kunst» handelt davon, wie Künstler*innen spezifische Formen des Widerstands im Feld der Kunst zum Ausdruck bringen. Anhand der präsentierten Werke wird die Thematik der Menschenrechte, des Rechts auf freie Meinungsäusserung und deren Verletzung durch staatliche Repression exemplarisch veranschaulicht.
 
«Our century has a fractured spine. The fracture, which [Giorgio] Agamben mentions, makes us contemporaries to all the wars and massacres that have taken place in history. And it is within the darkness of this fracture, future shines to be rescued. » Bielik-Robson, Agata: A Broken Constellation. Agamben Theology between Tragedy and Messianism, 2010.
 
Was bedeutet Meinungsfreiheit, was bedeutet Widerstand? Im Fall von «Fractured Spine» geht es schwerpunktmässig um Beiträge zu den Konflikten auf dem Staatsgebiet der heutigen Türkei. Immer mehr Journalist*innen und Künstler*innen werden in der Türkei zensiert, inhaftiert oder verfolgt. Das Ausstellen von Werken, die menschenrechtsverletzenden Realitäten mit künstlerischen Mitteln und Strategien begegnen, ist aber auch in der Schweiz ein wichtiger Diskussionsbeitrag. Vor allem in Zeiten der Krise erleben auch hier zu Lande die Konflikte um geltende Menschenrechte Hochkonjunktur, insbesondere wenn es um Migration geht. Obwohl sie in Wissenschaft, Medien und Politik anhaltend marginalisiert werden, spielen die Erfahrungen und Forderungen der migrantischen Subjekte eine zentrale Rolle in der öffentlichen Auseinandersetzung zum Thema. In diesem Zusammenhang geht es auch um die gesellschaftliche Frage, was Integration bedeutet.
 
Als ein Grundelement jeder Kultur spielt Kunst eine wichtige Rolle, weil sie den Brückenschlag zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft ermöglicht. In diesem Sinne ist die künstlerische Kommunikation ein entscheidender Indikator im sozialen Integrationsprozess. Eine Erweiterung der Möglichkeiten, in denen Menschen mit einer Unterdrückungs- und Migrationserfahrung innerhalb des Kultur- und Kunstfeldes der Schweiz zur Sprache und zum Sprechen kommen, ist deshalb ein zentrales Anliegen von «Fractured Spine». Das Ausstellungsprojekt ist damit auch eine Gegenerzählung zu den rückschrittlichen Tendenzen einer erstarkenden rechtspopulistischen Bewegung der vergangenen Jahre.
 
Ausstellung und Rahmenprogramm von «Fractured Spine» bilden eine diskursive Realität ab, die im Alltag vieler Menschen in der Türkei, aber auch in der Schweiz nicht zum Aus- druck kommen darf. Damit trägt die Ausstellung zu einer allgemeinen Sensibilisierung für ethnische Konflikte bei und arbeitet spezifisch auf eine damit verbundene Verbesserung der Menschenrechtssituation in der Türkei hin.
 
«Fractured Spine» zeigt Werke von Künstler*innen aus der Türkei, von in der Schweiz lebenden Türk*innen und Kurd*innen, von Schweizer Kunstschaffenden und weiteren internationalen Künstler*innen.

Ausstellungsansicht „Fractured Spine“, 2021 Werke von Ercan Richter (links) und Melih Sarigöl (rechts) Fotograf: Gaël Ny
Ausstellungsansicht „Fractured Spine“, 2021 Werke von Gianluca Costantini Fotograf: Gaël Le Ny
Ausstellungsansicht „Fractured Spine“, 2021 Werke von Ferhan Mordeniz (links) und Manuela Hitz (rechts) Fotograf: Gaël Ny
Ausstellungsansicht „Fractured Spine“, 2021 Werke von Zehra Dogan (links), Sally Schonfeldt (Mitte) und Hüsamettin Bahce (rechts) Fotograf: Gaël Le Ny
Ausstellungsansicht „Fractured Spine“, 2021. Fotograf: Gaël Le Ny
Ausstellungsansicht „Fractured Spine“, 2021. Fotograf: Gaël Le Ny